Hanfprotein - Die Biologische und vegane Alternative

Hanfprotein - Die Biologische und vegane Alternative

Hanfprotein - Die biologische und vegane Alternative zum Muskelaufbau. Warum es alles andere als ungesund ist.

Hanf ist eine der vielseitigsten Pflanzen die Mutter Natur zu bieten hat. Während CBD, als natürlicher Bestandteil der Nutzhanfblüte, naturgemäß bis jetzt von uns die meiste Aufmerksamkeit zu teil wurde lohnt es sich auch einen Blick auf weitere Erzeugnisse der Hanfpflanze zu werfen. So können nicht nur die Blüten, sondern die gesamte Pflanze weiterverarbeitet werden: Die Fasern werden neben ihren traditionellen Anwendungsgebieten (Kleidung, Seile, Papier) inzwischen auch als Dämmstoff genutzt, Hanfblätter erobern die haute cuisine – und aus Hanfsamen lassen sich hochwertige und gesunde Lebensmittel herstellen. Heute wollen wir daher den Fokus auf Hanf als Lebensmittel richten und euch Hanfprotein vorstellen. Immerhin gibt es nicht wenige Ernährungsexperten, welche der Ansicht sind, dass man sich monatelang ausschließlich von Hanfprotein ernähren könnte ohne ernsthafte Mangelerscheinungen aufzuweisen. Wie immer findet sich am Ende des Artikels eine Kompaktzusammenfassung.

 

Doch bevor wir uns mit gesundheitlichen Vorzügen und ernährungstechnischen
Besonderheiten von Hanfprotein beschäftigen, werfen wir erst einen Blick auf den
Produktionsprozess von Hanfprotein. Den Anfang macht, logischerweise, die Aufzucht der Hanfpflanze am Feld. Dies klingt trivial, ist es jedoch nur bedingt: Wer Nutzhanf aufzieht, muss sich früh entscheiden, ob er sich auf die Blüten- oder die Samenproduktion spezialisieren möchte. Da weiblicher Hanf für die Samenproduktion bestäubt werden muss und dadurch die Pflanze die weitere Blütenausbildung einstellt ist nur eines von bei dem möglich: Der Anbau von Nutzhanf zur Gewinnung von CBD Aromablüten, oder weiteren
CBD-Produkten wie Ölen, oder der Anbau von Nutzhanf zur Gewinnung von Hanfsamen und daraus herstellbaren Produkten.

Hanfprotein als „Beiprodukt“ der Hanfsamenöl-Herstellung

Nachdem die Pflanze nun also gewachsen ist, bestäubt wurde und zahlreiche Samen ausgebildet hat und diese geerntet wurden ist es nun an der Zeit daraus Lebensmittel herzustellen. Prinzipiell gibt es hier mannigfaltige Weiterverarbeitungsmöglichkeiten, denen wir in naher Zukunft ebenfalls Aufmerksamkeit schenken werden, wir möchten uns jedoch dem Hanfprotein zuwenden. Eigentlich entsteht Hanfprotein ja nur als Nebenprodukt bei der Hanfölproduktion: So wird den Samen das darin enthaltene Öl entzogen und übrig bleibt ein „Presskuchen“. Dieser wird gemahlen – und das Endprodukt ist ein Pulver, welches auch Hanfprotein genannt wird. Hier zeigt sich schon der erste große Unterschied zu anderen Pflanzenarten und Ölsorten: Während deren „Presskuchen“ hauptsächlich als Tierfutter-Anwendung finden (und „Trester“ genannt werden) handelt es sich bei Hanfprotein um ein so hochwertiges Lebensmittel, dass es nicht nur ohne weiteres vom Menschen konsumiert werden kann sondern sogar gesund ist.


Warum ist Hanfprotein so gesund?

Hanfsamen sind der „Superfood“ schlechthin – neben ihrem ausgewogenen Verhältnis von Omega 3 zu Omega 6 Fettsäuren können Hanfsamen auch durch ihren Vitamingehalt (B1, B2, B6, E und Niacin) sowie ihren Mineralstoffgehalt (Kalzium, Kalium, Magnesium und Eisen) überzeugen. Auch als Ballaststofflieferant eignet sich der Hanfsamen ganz hervorragend. Auch Hanfprotein enthält diese wichtigen Bestandteile des Hanfsamens, sein wichtigster Inhaltsstoff ist aber das im Hanfsamen enthaltene Eiweiß, welches in Hanfprotein zu über 50% auftritt. Und auch dieses weist eine exzellente biologische Wertigkeit auf.

Die biologische Wertigkeit von Hanfprotein

Eiweiß ist nicht gleich Eiweiß. Genauso wie es bei Kohlehydraten verschiedene Abstufungen gibt (kurzkettige und langkettige Kohlenhydrate: Zuckerprodukte sind nicht das selbe wie Vollkornprodukte) trifft dies auch bei Eiweißen zu. Für den Menschen gibt es besser und schlechter verwertbare Eiweiße – und Hanfeiweiß gehört eindeutig zur ersteren Kategorie. Eine erste Unterscheidung ist hinsichtlich pflanzlicher und tierischer Eiweiße zu treffen: Während erstere bereits in Form von Aminosäuren – so genannte Polypeptide – vorliegen, müssen zweitere erst von unserem Körper zerlegt und zu Aminosäuren umgewandelt werden. Dieser Umwandlungsprozess kann auf lange Sicht schädlich für die Magenschleimhaut sein und zu einem hohen Cholesterinspiegel sowie zum Auftreten von Herz- und Gefäßkrankheiten beitragen. Auch schädliche Harnstoffe können das Resultat dieses Prozesses sein – Probleme, die die Aufnahme des leicht verdaulichen Hanfeiweißes nicht mit sich bringt. Eine weitere Unterscheidung ist hinsichtlich der Proteinstruktur zu treffen. Proteine erfüllen in unserem Körper zahlreiche Funktionen – am bekanntesten ist mit Sicherheit ihre Wirkung auf den Muskelaufbau. Aber auch bei der Hormonproduktion, bei der Bildung von Antikörpern oder der Zellregeneration und -erneuerung, um nur einige wenige Beispiele zu nennen, nehmen Proteine eine essentielle Funktion ein.

Der besondere Nährwert von Hanfprotein liegt in den Aminosäuren

Spannend wird es nun, wenn man betrachtet wie der Körper das Nahrungseiweiß aufnimmt: Vom Prinzip wird Nahrungseiweiß in Aminosäuren zerlegt – und diese werden dann wieder vom Körper zu den von ihm benötigten Eiweißen zusammengebaut. Dies kann man mit einem Lego-Bauwerk, welches zerlegt wird, um die einzelnen Legosteine für den Bau eines neuen Lego-Bauwerkes zu nutzen, vergleichen. Dementsprechend kann der Körper aber auch nur die „Legosteine“, sprich: Aminosäuren, zum Bau seiner eigenen Bauwerke heranziehen, die im zu sich genommenen Protein enthalten sind. Und hier kann Hanfprotein seine Stärke im Vergleich zu anderen pflanzlichen Proteinen ausspielen: Denn um das Protein vollständig verarbeiten zu können, sollte es die 8 essenziellen Aminosäuren (Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin) in ausreichender Menge enthalten – etwas, das auf viele Pflanzenproteine nicht zu trifft. So fehlt Getreide etwa eine ausreichende Menge Lysin und Bohnen enthalten kaum Methionin. Die einzigen anderen Pflanzen mit vollständigem Aminosäureprofil sind Moringa, Chia und Baobab – im Gegensatz zu Hanf ist aber keine dieser Pflanzen in unseren Breiten heimisch und der ökologische Fußabdruck daher weitaus problematischer. Zur Wirkung von Hanfprotein Nun wissen wir also, warum Hanfprotein – im Vergleich zu anderen pflanzlichen und tierischen Eiweißen – ein so wertvolles Nahrungsmittel ist. Da es die volle Bandbreite an essenziellen Aminosäuren abdeckt, kann sich durch Hanfprotein das gesamte Potenzial unseres körpereigenen Eiweiß-Haushalts entfalten. Konkret bedeutet dies folgende vomHanfprotein ausgelöste Wirkungen:

  • Fördert Muskelbildung und Reparatur
  • Es gleicht den Blutzuckerspiegel aus
  • Es stimuliert körpereigene Entgiftungsprozesse
  • Stärkt Knochen und Zähne
  • Stärkt das Immunsystem
  • Fördert die Genesung nach Krankheiten
  • Hilft beim Abnehmen
  • Hält den Blutfettspiegel niedrig
  • Reguliert den Hormonhaushalt
  • Schenkt Haaren und Haut Glanz und Spannkraft

Selbstverständlich darf man von Hanfprotein keine Wunderdinge erwarten. So wäre es verwegen auf die helfende Wirkung beim Abnehmen zu hoffen, gleichzeitig jedoch die restliche Ernährung nicht umzustellen. Auch der Muskelaufbau wird nicht ohne entsprechende körperliche Stimulation von Statten gehen – doch Hanfprotein kann eine hilfreiche Unterstützung sein und zu einer Verstärkung des erwünschten Effektes führen. Wer Interesse an einem gesunden Lebensstil und einer ausgewogenen Ernährungsweise hat, sollte sich aber – wie man an den oben angeführten Wirkungen sieht – überlegen, Hanfprotein in die tägliche Ernährung zu integrieren, schließlich hat es zahlreiche gesundheitsfördernde Effekte von welchen jede und jeder profitieren kann. Dies führt uns nun zu einer weiteren Frage – jener der Dosierung: Wieviel Hanfprotein ist für unseren Körper optimal? Wie viel Hanfprotein sollte ich am Tag zu mir nehmen? Eine pauschale Antwort auf diese Frage ist schwer zu geben, da die benötigte Proteinmenge von verschiedenen Faktoren abhängig ist: Alter, Körpergewicht und körperliche Aktivität. Als Richtwert formuliert die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) dass man täglich 0,8g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen sollte. Dies ergibt – für einen Menschen mit durchschnittlichem Gewicht – einen täglichen Eiweiß-Bedarf von ungefähr 50g bis 72g. Bei sportlich aktiven Menschen kann man die tägliche Eiweiß-Menge aber durchaus auf 1,2g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht festlegen, ältere Menschen sollten ebenfalls ungefähr die selbe Menge zu sich nehmen – und für Kinder werden gar 2g Eiweiß pro Tag empfohlen.
Aufschluss kann die folgende Tabelle geben:

Hanfprotein selbst besteht zu rund 55% aus Eiweiß ( die genaue Menge kann je nach Art des Hanfproteins variieren, der Eiweißgehalt ist aber für gewöhnlich deutlich sichtbar auf dem Etikett ausgeschildert), das bedeutet, dass 100g Hanfprotein ~55g Eiweiß enthalten. Da wir Eiweiß auch über andere Nahrungsmittel zu uns nehmen ist die Frage nach der Dosierung von Hanfprotein eine sehr individuelle und von der eigenen Ernährungsweise abhängig. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass rund 100-150g Hanfprotein den täglichen Eiweißbedarf der meisten Menschen völlig decken kann. Da ein Gutteil des täglichen Eiweißbedarfes über andere Nahrungsmittel gedeckt wird, lässt sich ungefähr sagen, dass 20-30g Hanfprotein (und damit ungefähr 12-18g Eiweiß) eine gute Ergänzung zur sonstigen Ernährung darstellen.

Kompaktzusammenfassung

Zusammenfassend lassen sich also die folgenden Aspekte zu Hanfprotein festhalten:

  • Hanfprotein wird aus dem Hanfsamen gewonnen und entsteht als Beiprodukt bei der Hanfsamenöl-Herstellung!
  • Enthält viele Vitamine sowie Mineral- und Ballaststoffe
  • Hanfeiweiß enthält alle 8 essenziellen Aminosäuren und ist daher ein besonders hochwertiges Eiweiß und kann hervorragend von unserem Körper aufgenommen werden
  • Hanfprotein fördert beispielsweise die Muskelbildung, kann beim Abnehmen helfen, reguliert den Hormonhaushalt, gleicht den Blutzuckerspiegel aus und hat zahlreiche weitere positive Effekte.
  • Tägliche Eiweißbedarf eines Erwachsenen Menschen beträgt – je nach Körpergewicht und sportlicher Aktivität – zwischen 50-100g Eiweiß / Tag.
  • 100g Hanfprotein enthalten rund 55g Eiweiß
  • Eine tägliche Menge von 20 – 30g Hanfprotein stellen eine sinnvolle Ergänzung für die tägliche Ernährung dar
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